Boat
Grünes Licht

Weltrekord beim Seenachtfest 

6 ship formation

Eine neue Ära der Luftfahrt beginnt

Am Wochenende vom 09. bis 11. August feierte das berühmte Seenachtfest in Rapperswil-Jona sein 100-jähriges Bestehen. Rund 75’000 Besucher:innen flanierten über die grosse Festmeile und haben das vielfältige Programm genossen. Highlight des Abends war ein neuer Weltrekord: Die erste Airshow mit Elektroflugzeugen setzte einen Meilenstein in der Geschichte der Luftfahrt.

Zum 100. Mal begeisterte das Seenachtfest Rapperswil-Jona am letzten Wochenende seine Besucher:innen und bot ihnen eine Weltneuheit: Neben der ohrenbetäubenden Flugshow der Schweizer Armee gab es erstmals eine lautlose Flugshow von sechs Elektroflugzeugen. Mit Unterstützung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt konnte das sogenannte eFORCE-Projekt einen nachhaltigen Blick auf die Zukunft der Luftfahrt eröffnen.

Weltrekord beim Seenachtfest Rapperswil-Jona

Dass beim Seenachtfest eine Flugshow stattfindet, hat eine lange Tradition. Anlässlich des Jubiläums hat sich aber eine wichtige Sache geändert: Zusätzlich zu den beliebten Flugshows der Schweizer Armee haben sich am vergangenen Wochenende sechs, fast lautlose E-Flugzeuge über dem Zürisee in einer perfekten Formation zusammengefügt und auf geringer Flughöhe eine nie dagewesene Vorstellung präsentiert. So flogen die sechs Flugzeuge die Form eines Herzen nach und zeigten mehrere Überkreuzungen. Die intensive Vorbereitung und das Training der Piloten, darunter aktive und ehemalige Militärpiloten der schweizerischen Luftwaffe, mündeten in einem unvergesslichen Moment für die fast 75’000 Besucher:innen des Seenachtfests. Mit einer Spannweite von 10,5 Metern und knapp 600 Kg haben die E-Flugzeuge den Weltrekord „Largest number of e-Aircraft in formation airborn at once“ von „Official World Records“ bestätigt bekommen. Ohne Nachbrenner und Überschall-Knall wurde somit eine neue Ära der Luftfahrt eingeläutet. “Das eFORCE-Projekt bedeutet einen kleinen, aber bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Luftfahrt“, so Dipl.-Ing. Morell Westermann, Initiator der Airshow.

Wissenschaftliche Innovation in der Luft, Herausforderungen am Boden

Das eFORCE-Projekt war allerdings nicht nur eine spektakuläre Show, sondern trug auch zur wissenschaftlichen Forschung bei. Die Trainingsflüge wurden von einem Helikopter aus gefilmt, um wertvolles Videomaterial der seltenen Formationsflüge für die Entwicklung zukünftiger autonomer Flugsteuerungssysteme zu gewinnen. Gleichzeitig offenbarte das Projekt aber auch infrastrukturelle Herausforderungen: Die Ladeinfrastruktur für Elektroflugzeuge ist auf vielen Flugplätzen praktisch inexistent. Damit die sechs Elektroflugzeuge gleichzeitig geladen werden konnten, wurde ein 200 kWh Batteriespuffer-Speicher eingesetzt, der trotz der limitierten Anschlussleistung des Flugplatzes an das Stromnetz, die benötigte Ladeleistung für die Flugzeuge zur Verfügung stellte.

Entgegen aller Widerstände

Das eFORCE-Projekt ist nicht ohne kritische Stimmen geblieben. Einige Enthusiasten traditioneller Flugshows, äusserten Bedenken, dass der Reiz und die Faszination einer Flugshow durch den Wegfall des klassischen Turbinensounds und der spektakulären Manöver verloren gehen könnten. "Wir waren völlig überrascht, als die Flugzeuge lautlos am Himmel auftauchten", sagte eine Besucherin. Aber: "Die E-Flugezuge schwebten elegant über den See, das war schon ein eindrückliches Erlebnis, wir haben recht gestaunt." Morell Westermann betont deshalb, dass das Projekt eFORCE bewusst einen anderen Weg eingeschlagen hat: „Wir stehen heute mit den e-Flugzeugen da, wo wir vor 10 Jahren mit den E-Autos standen. In der Fliegerei wird die Elektrifizierung der Mobilität schneller gehen, als viele erwarten. Neue Antriebs-Technologien werden auch in der Fliegerei neue Geschäftsmodelle wie etwa das Lufttaxi ermöglichen. Das eFORCE Projekt hat gezeigt, wie leise und energieeffizient Flugzeuge heute schon sein können.

Datenschutzhinweis
Diese Webseite nutzt externe Komponenten, welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Lesen Sie dazu mehr in unseren Datenschutzinformationen.
Notwendige Cookies werden immer geladen